Kevka und ich waren in einem Teil der Parforceheide unterwegs, nachdem wir festgestellt hatten, dass auch dort Entdeckenswertes zu sehen gibt. Unter Anderem eine ehemalige Schiessbahn und einige Wehrgräben.
Ein wunderschöner Sonnentag, der nicht zu heiss werden würde und auch der Regen hatte aufgehört – also optimal. Es ist immer spannend, was man so vorfindet und in welchem Zustand. Dann rätselt man vor Ort noch aus welcher Zeit das Ganze kommen könnte, denn meistens steht kein Erbauungsdatum dran oder irgendwelche Erklärungsschilder daneben mit irgendwelcher Agenda…. Schade auch, da gerät so viel Vergangenes in Vergessenheit!


Als Erstes standen Wehrgräben auf unserem Programm. Es war etwas schwierig diese zu finden, denn sie waren mitten im Gebüsch und quasi überwuchert. Ohne Wissen um ihre Existenz und konkrete Suche würde man sie glatt nicht finden.

Wir haben bei dieser Gelegenheit zwei von Kevka restaurierte Handfunkgeräte auf Funktionalität erprobt und für sehr gut befunden an Reichweite und Sprechqualität. Waren aus den 70ern und dementsprechend mit stylischer Antenne und dicken roten Druckknopf ausgestattet… ;D Ziemlich groovy!


Weiter ging es durch sandige Heidelandschaft durchsetzt mit gelb blühenden Büschen. Schöne Gegend!

Das Beste haben wir uns unbewusst zum Schluss aufbewahrt. Die Schiessbahnen:
„Nachdem nach dem Krieg alle Kasernen wieder in militärische Nutzung übernommen wurden, hat man auch die Demontage des vorhandenen Schießplatzes in der Parforceheide gestoppt und wurde von der Besatzungsmacht wieder in Betrieb genommen. Der Wald wurde abgesperrt und es fand dort eine Ausbildung an „sämtlichen Formen bewaffneter Organe“ der Sowjetzone und später auch der DDR, an allen möglichen Arten von Militärfahrzeugen statt.“ (leicht gekürzter Netzfund zum „Jagdschloss-Stern.de)

Mit dem Wissen, dass es sich um eine ehemalige Schießbahn war, kamen wir dort hin. Zu sehen waren (trotz des Waldes) die langen Schneisen im Wald und die regelmäßigen Wälle, auf denen viele Bäume wuchsen. Photogen sind die ehemaligen Schießbahnen nicht – zu unübersichtlich, keine Strukturen die es wert waren photographiert zu werden. Was uns überrascht hat war ein wuchtiger Tunnel aus Klinker, dessen Alter wir erst mal nur geschätzt haben.


Aufgrund des Holzes und dem Klinker war unsere grobe Schätzung vor dem zweiten WK zu verorten. Im Nachgang habe ich dann herausgefunden, dass es sich um einen „Kugelfang“ handelt. Dieser Kugelfang besteht aus dem großen Tunnelstück und dem anschließenden Endstück mit viel Sand drin. In diesem soll man heute noch Kugeln finden können. Wir haben jetzt nicht dort gesucht. Aber die Maße des Gebäudes waren schon sehr beeindruckend. Zumal oben drauf schon viele Bäume wuchsen war ich sehr überrascht von der Haltbarkeit/Standfestigkeit des Tunnels.



Ein wenig habe ich mich noch im Makro-Format versucht. Objekte dazu findet man ja an jedem Ort. Auf jeden Fall wieder ein schöner Ausflug in längst vergangenen Zeiten, deren Hinterlassenschaften aber immer wieder Sehens- und staunenswert sind!

This is my church! Photographieren – nirgendwo kann ich so entspannt und konzentriert zugleich sein. Technik trifft Gestaltung, Storytelling und ganz viele verschiedene Arten von Licht – eine spannende Mischung. Für mich Bedürfnis und Ansporn zugleich….weiterzumachen…. ;D
Mein „Jagdgebiet“ ist in erster Linie die Natur, die ich meistens mit Tele und Makro unsicher mache. Lost places ist ein weiterer Schwerpunk, den ich nicht mehr missen möchte! Weiterhin versuche ich mich in Portrait – Photographie. Eine authentische Darstellung, losgelöst vom Schönheitswahn und Konventionen, ist dabei mein Hauptaugenmerk und Ziel.