Die Entdeckung einer historischen Brücke
…. am Ende des Beitrags findet Ihr unser neues Video – klickt einfach mal rein! ;)…
Es ist schon eine Zeitlang her, da sind wir bei einer unserer Touren unverhofft auf „tote“ Bahnschienen getroffen und haben uns gefragt, wo die denn letztendlich hinführen würde – denn unser Ziel war damals ein Anderes. Wir nehmen uns ja oft vor, wenn die Strecke besonders schön war, nochmal wieder zu kommen – oftmals haben wir solchen Vorhaben keine Tat folgen lassen….

Diese Eisenbahn – Schienen führten durch Wald und sumpfiges Gelände, teilweise flankiert von einem naturnahen Bächlein- wo mochten sie enden…..? Oder anfangen… 😊
So habe ich mir überlegt mal von der anderen Seite das Ganze anzugehen und stiess auf den Oberhavelkanal oberhalb des Lehnitzsees und eine alte Eisenbahnbrücken, die darüber führte. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass es ein „Photo – technisch“ interessantes Objekt ist…!

Sie wurde im Jahr 1940 eröffnet, nach 1945 abgebaut und 1950 behelfsmäßig wieder aufgebaut. Die Behelfskonstruktion musste 1986 aus bautechnischen Gründen erneuert werden. Die Bahnstrecken, auf der diese Brücke anzutreffen ist wurde 1999 stillgelegt und die Brücke 2010 unter Denkmalschutz gestellt als Zeugnis der Technik – Geschichte. Bei der Brücke handelt es sich um das einzige fertiggestellte Projekt ihrer Art. Also ein Alleinstellungsmerkmal… Verbunden ist die Geschichte dieser Brücke auch mit dem in Sichtweite liegenden Kieselwerk, dass zum Konzentrationslager in Sachsenhausen gehörte. Schautafeln in der näheren Umgebung informieren über die grausamen Begebenheiten, die dort geschahen.


In diesem Teilbereich führen die toten Gleise grob von Oranienburg nach Schmachtenhagen. Wir machten uns auf von Oranienburg aus erstmal zur Brücke – mit einen kurzen Schlenker zu alten (vermuten wir) Lagerbunkern für eine Chemie – Fabrik aus, vermutlich, der Zeit des zweiten Weltkrieges. Kleine „Ein-Raum-Zelte“ – nur halt aus Beton. Feuchtigkeits-und bombensicher…. Sehr einfach „gestrickt“ und mit ner Grassnabe oben drauf! Von oben konnte man nicht viel erkennen. Diese kleinen „Bunker“ waren irgendwie schon bemerkenswert, einer schien sogar gelegentlich bewohnt zu sein. Aber da außer jeweils einem Raum innen drinne nichts weiter zu entdecken war, zogen wir weiter zur Brücke. Oranienburg und Umgebung hat die Geschichte, so scheint mir, sehr gezeichnet.


Die Klinkerhafenbrücke ist von ihrer ganzen Atmosphäre her sehr einnehmend. Diese Perspektive durch die Konstruktion – hat schon Spaß gemacht sie mit verschiedenen Objektiven einzufangen! Die Aufgänge zerfallen etwas durch die Witterung, werden jedoch von Joggern und Spaziergängern regelmäßig frequentiert. Beim Ablichten störte (wie fast immer bei solchen Objekten) das in der Mitte angebrachte Warnschild, wo draufstand was passiert, wenn man auf der Brücke grob unvorsichtig ist (was wir natürlich niemals sind 😁). Zugegeben : Kleine Kinder und Betrunkene sollten nicht alleine auf der Brücke unterwegs sein aber i. d. R. kann man, ohne sich in Gefahr zu begeben, die Brücke überqueren.

Der weitere Weg, auf den Schienen entlang war uhrig und recht feucht. Nichts von oben aber feuchte Luft und feuchte Umgebung. Den Stinegraben überquerten wir per Brücke, über die auch die Schienen führen. Links begleitete dann die Bäke in ihrer ursprünglichen Art unseren Weg.

Irgendwann führte eine „inoffizielle Brücke“ über die Bäke. Halt mal ein bißchen was für das Gleichgewicht und die Geschicklichkeit… 😉 oder im Sommer etwas für Füße im Wasser baumeln lassen…



Ein kleines Ziel hatten wir noch vor uns. Verlassene Keller und eine mutmasslich alte Plantage mit, ebenfalls vermutlich, zerfallenen Gewächshäusern und einem kleinen Wasserwerk+Bewässerungsanlage…. Hier konnte ich mein Weitwinkel nochmal auspacken – es ist manchmal schön, einfach viel Raum aufnehmen zu können – auch wenn ich Kevka einige Male „aus dem Bild“ schicken musste….. 😂




Allerdings in den alten verlassenen Keller bin ich kein zweites Mal hinein gekraucht – alles unter Wasser und die damalige Treppe hatte sich „verabschiedet“ ….. Nicht gut so…

Alles zusammen genommen eine sehr schöne Tour – auch wenn ich ein Utensil vergessen habe und deshalb mich heute noch ärgere 🙄 – klare Empfehlung für: Natur, Technik und Lostplaces.
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This is my church! Photographieren – nirgendwo kann ich so entspannt und konzentriert zugleich sein. Technik trifft Gestaltung, Storytelling und ganz viele verschiedene Arten von Licht – eine spannende Mischung. Für mich Bedürfnis und Ansporn zugleich….weiterzumachen…. ;D
Mein „Jagdgebiet“ ist in erster Linie die Natur, die ich meistens mit Tele und Makro unsicher mache. Lost places ist ein weiterer Schwerpunk, den ich nicht mehr missen möchte! Weiterhin versuche ich mich in Portrait – Photographie. Eine authentische Darstellung, losgelöst vom Schönheitswahn und Konventionen, ist dabei mein Hauptaugenmerk und Ziel.